Warum Intuition manchmal besser ist als der Verstand
Das Bauchgefühl basiert auf komplexen neurologischen und psychologischen Prozessen, die nach heutigem wissenschaftlichen Stand auf dem „Bauchhirn“ bzw. der Darm-Hirn-Schranke beruhen. Informationen zwischen Bauch und Gehirn werden durch das enterische Nervensystem ausgetauscht.
Sowohl in der Medizin und Wissenschaft, aber auch in der allgemeinen Wahrnehmung setzt sich immer mehr durch, was Menschen früher schon wussten, ohne es durch unsere modernen Methoden beweisen zu können: Unser Bauchgefühl ist ein guter Ratgeber. Es speist sich aus
- unbewusster Wahrnehmung,
- Lebenserfahrung und
- körperlichen Reaktionen auf bestimmte Situationen.
Leider hören wir nicht oft genug auf unser Bauchgefühl. In der modernen westlichen Welt gilt der Verstand als maßgeblicher Wegweiser. Doch auch manchmal, selbst wenn alle Fakten für etwas sprechen, spüren wir eine starke körperliche Reaktion, die dagegen spricht. Wenn Ihnen das passiert, liegen Sie meistens goldrichtig. Eine Ausnahme wäre z. B. eine unbegründete Angstsituation.
Gut zu wissen: Wenn Sie analytisches Denken und Bauchgefühl gleichermaßen nutzen, sind Sie für viele Lebenssituationen besser gerüstet.
Intuition kann man (wieder) lernen
Mehr und vor allem bewusst auf den eigenen Körper zu hören, kann man (wieder) lernen. Sei es eine konkrete Situation, in der Sie sich sehr unwohl fühlen, oder das Vorstellungsgespräch, das oberflächlich einen guten Eindruck machte, Sie sich aber dennoch schlecht fühlen, oder auch ein bestimmtes Lebensmittel, das Sie eigentlich gar nicht essen wollen, obwohl es doch angeblich gut für Sie ist, und Sie danach Symptome wie Abgeschlagenheit ignorieren. Glauben Sie sich selbst und tun Sie diese Gefühle nicht als „Unsinn“ ab.
Was man zur Intuition wissen muss
- Unser Bauchgefühl beruht auf unbewussten Prozessen.
- Diese werden von der Darm-Hirn-Schranke gespeist, die den Bauch mit dem Gehirn verbindet.
- Dies geschieht über das sogenannte enterische Nervensystem bzw. den Vagusnerv.
- Das Bauchgefühl kann durch Achtsamkeit trainiert werden.
Im Gegensatz zur rationalen Entscheidungsfindung, bei der Argumente abgewogen, Fakten analysiert und logische Schlüsse gezogen werden, basiert das Bauchgefühl auf unbewussten Prozessen. Während analytisches Denken auf bewusster Informationsverarbeitung beruht, greift die Intuition auf Erfahrungswerte, emotionale Eindrücke und tief verankertes Wissen zurück.

Das zweite Gehirn im Bauch
Was in manche Kulturen schon seit jeher wussten: Der Bauch spielt eine zentrale Rolle sowohl für das physische als auch psychische Wohlbefinden. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) z. B. werden der Darm und die Milz als Mitte bezeichnet, zuständig für die Gewinnung von Energie (Qi), für das Immunsystem und auch für den Geist, da Eindrücke und Gedanken auch dort verarbeitet werden können. Dick- und Dünndarm liegen auch auf wichtigen Meridianen, die für die Energieflüsse durch den ganzen Körper zuständig sind.
Lange von der westlichen Medizin als Unsinn abgetan, haben wir mittlerweile Methoden, die diese uralte Weisheit belegen können. Das betrifft z. B. Wirkung von z. B. Meditation bei Schmerzen, aber auch eben den Bauch. Im Volksmund wird der Darm oft als „zweites Gehirn“ bezeichnet, die Medizin spricht vom Bauchhirn und von der Darm-Hirn-Achse.
Der Darm nimmt selbstständig Informationen auf
Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass der Darm nicht nur auf emotionale Zustände reagiert, sondern auch aktiv an der Verarbeitung von Informationen beteiligt ist, weshalb er auch als „zweites Gehirn“ bezeichnet wird. Diese enge Verbindung erklärt, warum wir in stressigen Situationen oft auf unseren Bauch hören – der Körper sendet uns Signale, die auf langjährigen Erfahrungen und gespeicherten Mustern beruhen. Die Kommunikation zwischen Gehirn und Bauch beeinflusst somit maßgeblich, wie wir Situationen einschätzen und welche Entscheidung wir letztlich treffen.
Neurologische Grundlagen von Intuition
Im Zentrum der wissenschaftlichen Betrachtung steht das sogenannte „Bauchhirn“, das enterische Nervensystem. Dieses komplexe Geflecht aus über 100 Millionen Nervenzellen durchzieht den gesamten Verdauungstrakt und steht in ständigem Austausch mit dem Gehirn.
Über den Vagusnerv werden Informationen blitzschnell zwischen Kopf und Bauch hin- und hergeleitet. So entstehen die bekannten körperlichen Empfindungen, die viele Menschen mit ihrem Bauchgefühl verbinden – etwa ein Ziehen im Bauch oder ein Gefühl der Enge, wenn eine Entscheidung ansteht.
Psychologische Apekte von Intuition
Die Psychologie betrachtet das Bauchgefühl als Ergebnis unbewusster Denkprozesse, die auf gespeicherten Erfahrungen, emotionalen Eindrücken und erlernten Verhaltensmustern beruhen. Im Gegensatz zum bewussten, analytischen Denken laufen diese Prozesse in Sekundenbruchteilen ab und entziehen sich meist der direkten Kontrolle.
Das Gehirn gleicht aktuelle Situationen mit bereits bekannten Mustern ab und trifft auf dieser Basis eine schnelle Einschätzung. Besonders in komplexen oder unsicheren Momenten, in denen eine Vielzahl an Faktoren berücksichtigt werden muss, kann diese intuitive Einschätzung äußerst wertvoll sein.
Gut zu wissen: Psychologische Forschung hat gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig auf ihr Bauchgefühl achten, häufig zu stimmigen und tragfähigen Entscheidungen gelangen – sei es im beruflichen Kontext, in der Kommunikation mit anderen oder im familiären Umfeld, beispielsweise während einer Schwangerschaft. Die Fähigkeit, auf die eigene Intuition zu hören, wird dabei durch ein sensibles Zusammenspiel von Emotion und Kognition ermöglicht
Welche Rolle spielen Erfahrung und Vorwissen beim Bauchgefühl?
Ein zentrales Element des Bauchgefühls ist die Rolle von Erfahrung und Vorwissen. Intuition ist keinesfalls ein zufällig, sondern das Ergebnis jahrelanger Lernprozesse. Menschen, die in bestimmten Bereichen über umfangreiche Erfahrung verfügen, entwickeln ein besonders feines Gespür für Situationen, die schnelles Handeln erfordern.
Je mehr Erfahrung und Kontakt mit unterschiedlichen Situationen vorhanden sind, desto verlässlicher wird die intuitive Einschätzung. Die Psychologie spricht hier von „implizitem Wissen“, das unbewusst abgerufen wird und in Bruchteilen von Sekunden zur Verfügung steht.
Vorteile der intuitiven Entscheidungsfindung
Schnellere Entscheidungsprozesse
Intuitive Entscheidungen ermöglichen es, in kürzester Zeit auf komplexe Situationen zu reagieren. Gerade in Momenten, in denen viele Informationen gleichzeitig verarbeitet werden müssen und keine Zeit für ausgiebige Analysen bleibt, erweist sich das Bauchgefühl als wertvoller Ratgeber.
Während analytisches Denken oft einen strukturierten Vergleich von Alternativen und das Abwägen zahlreicher Faktoren erfordert, greift die Intuition auf ein tief verankertes Erfahrungswissen zurück. Dieses Wissen wird in Sekundenbruchteilen aktiviert und liefert eine sofortige Einschätzung der Situation.
Emotionale Sicherheit und Selbstvertrauen
Das Vertrauen in das eigene Bauchgefühl stärkt das Selbstbewusstsein und reduziert Entscheidungsstress. Wer gelernt hat, die Signale des eigenen Körpers und der eigenen Emotionen wahrzunehmen, entwickelt ein stabiles Gefühl von innerer Sicherheit.
Diese emotionale Stabilität ist besonders in Situationen von Unsicherheit oder Überforderung von großer Bedeutung. Das bewusste Hören auf das Bauchgefühl hilft dabei, Zweifel zu überwinden und die eigene Entscheidungskompetenz zu festigen. Studien aus der Psychologie zeigen, dass Menschen, die ihre Intuition ernst nehmen, weniger unter Entscheidungsangst leiden und häufiger mit ihren getroffenen Entscheidungen zufrieden sind.
Häufig gestellte Fragen
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Was ist das Bauchgefühl?
Bauchgefühl und Intuition werden oft synonym verwendet. Es handelt sich dabei um unbewusste Wahrnehmungen und unbewusstes Wissen, das auf Erfahrungen, erlernten Mustern und inneren Überzeugungen basiert.
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Welcher Entscheidungstyp basiert auf Bauchgefühl?
Der sogenannte „intuitive Entscheidungstyp“ vertraut auf die inneren Empfindungen, ohne lange zu analysieren oder abzuwägen. Intuitive Mensschen hören auf ihre Gefühle und haben schnelle und authentische Entscheidungsprozesse.
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Was ist ein positives Bauchgefühl?
Ein positives Bauchgefühl äußert sich als angenehme innere Sicherheit, Zuversicht oder Vorfreude in Bezug auf eine Entscheidung oder eine bevorstehende Situation. Es signalisiert, dass man mit seiner Wahl im Einklang steht und sich auf dem richtigen Weg befindet.
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Ist es besser, mit der Intuition oder dem Verstand zu entscheiden?
Am effektivsten ist oft die Kombination aus beidem: Intuition liefert Impulse, der Verstand sorgt für eine bewusste Reflexion, die auf Fakten und Daten basiert. Langfristige und komplexe Entscheidungen sollten nie allein intuitiv getroffen werden.
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Was ist das Bauchhirn?
Der Darm wird auch als zweites Gehirn oder Bauchhirn bezeichnet, da durch die dort angesiedelten Nervenzellen eigenständig Informationen wahrgenommen und verarbeitet werden können.
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Was ist die Darm-Hirn-Schranke?
Die Darm-Hirn-Schranke beschreibt die kommunikative Verbindung zwischen dem Darm und dem Gehirn. Diese funktioniert über das enterische Nervensystem und findet maßgeblich über den Vagusnerv statt.
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Wie kann man Intuition trainieren?
Intuition kann durch Übungen, wie z. B. Reflexion durch ein Journal, Meditation und andere Achtsamkeitsübungen trainiert werden.
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Wann versagt die Intuition?
Prägung durch Erfahrungen, Angst oder Vorurteile können die Intuition beeinflussen. Es ist daher wichtig, intuitive Impulse zu hinterfragen und gegebenenfalls durch Fakten zu untermauern – oder zu widerlegen.
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Wann sollte man nicht auf das Bauchgefühl hören?
Wenn es von Ängstlichkeit geprägt ist, kann das Bauchgefühl falsche Entscheidungen suggerieren, wie z. B. einen Vortrag wegen Lampenfiebers abzusagen oder eine Prüfung zu verschieben oder nicht abzulegen.
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Warum ist es wichtig, den Darm gesund zu halten?
Es ist wissenschafltlich bewiesen, dass das Darmmikrobiom, also die Darmbakterien, einen entscheidenen Einfluss auf die Gesundheit, aber auch auf das Gehirn haben. Schädliche Darmbakterien können sich so auch auf die Entscheidungsfindung auswirken.

Wann soll man nicht auf das Bauchgefühl hören?
Trotz seiner Stärken ist das Bauchgefühl nicht in jeder Situation der beste Ratgeber. Gerade weil Intuition auf unbewussten Prozessen und gespeicherten Erfahrungen basiert, können sich hier auch Fehlerquellen einschleichen, die zu suboptimalen oder sogar riskanten Entscheidungen führen. Es lohnt sich daher, die Grenzen und potenziellen Fallstricke genauer zu betrachten, um das eigene Bauchgefühl bewusst und verantwortungsvoll einzusetzen.
Fehlerquellen und Risiken bei intuitiven Entscheidungen
- Prägungen: Das Bauchgefühl wird stark durch persönliche Erfahrungen, emotionale Prägungen und das individuelle Umfeld beeinflusst. Dabei kann es sein, dass man sich auf unvollständige oder verzerrte Informationen beruft. In der Psychologie spricht man hier von sogenannten „kognitiven Verzerrungen“ – Denkfehlern, die unbewusst ablaufen und die Einschätzung von Situationen beeinflussen.
- Angst: Angst ist ein schlechter Ratgeber, sagt man. Viele Menschen neigen dazu, Angst machende Situationen, wie z. B. vor einem Publikum sprechen, zu vermeiden. Ihr Bauchgefühl sagt ihnen dann, dass sie das nicht tun sollten, obwohl diese Angst durch Übung verbessert oder sogar überwunden werden kann. Auf die eigene Angst zu hören, ist natürlich in gefährlichen Situationen unerlässlich.
Beispiel für kognitive Verzerrung: Der sogenannte Bestätigungsfehler (Confirmation Bias), bei dem nur Informationen wahrgenommen werden, die die eigene Meinung stützen, oder der sogenannte „Halo-Effekt“, bei dem einzelne positive Eigenschaften einer Person oder Sache die Gesamtbeurteilung überstrahlen können dazu führen, dass das Bauchgefühl trügerisch ist und zu Fehlentscheidungen verleitet.
Vorurteile und Stereotype
Ein weiteres Risiko besteht darin, das Bauchgefühl mit Vorurteilen oder stereotypen Denkmustern zu verwechseln. Gerade in der Kommunikation mit anderen Menschen – sei es im beruflichen Umfeld, in der Liebe oder im Kontakt mit Kindern – besteht die Gefahr, dass unbewusste Vorannahmen das eigene Urteil beeinflussen.
Beispiel: Es kann passieren, dass Sie eine Person aufgrund äußerlicher Merkmale, eines bestimmten Verhaltens oder kultureller Unterschiede vorschnell einschätzen, ohne die tatsächlichen Hintergründe zu kennen. Solche Vorurteile schleichen sich häufig unbemerkt in intuitive Entscheidungen ein und beeinträchtigen die Objektivität.
In welchen Situationen sollte man rational denken und handeln?
Es gibt zahlreiche Lebensbereiche, in denen eine rein intuitive Herangehensweise nicht ausreicht und sogar gefährlich sein kann:
- Bei komplexe Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen haben.
- Bei Entscheidungen mit vielen unbekannten Faktoren.
Beispiele: In der Medizin, wenn Hebammen oder Ärztinnen und Ärzte Diagnosen stellen oder Behandlungswege abwägen, ist eine fundierte Analyse der Fakten unverzichtbar. Auch in der Wirtschaft, bei rechtlichen Fragestellungen oder bei größeren Investitionen ist es ratsam, das Bauchgefühl als ergänzenden Faktor zu nutzen, die endgültige Entscheidung jedoch auf einer gründlichen Prüfung der verfügbaren Informationen zu treffen.
Wie kann man Fehlentscheidungen vermeiden?
Wer sich ausschließlich auf sein Gefühl verlässt, läuft Gefahr, wichtige Details zu übersehen oder Risiken zu unterschätzen. Daher empfiehlt es sich, Intuition und analytisches Denken gezielt miteinander zu verbinden. Bewusstes Hinterfragen der eigenen Impulse, Experten konsultieren und der Abgleich mit objektiven Daten sind wichtige Schritte, um Fehlentscheidungen zu vermeiden und die Qualität der eigenen Entscheidungen nachhaltig zu verbessern.
Unsicherheit und Stress beeinträchtigen die Intuition
Starker Stress oder emotionaler Überforderung können die Intuition fehlleiten. Unter Druck tendiert der Mensch dazu, auf gewohnte Muster zurückzugreifen und schnelle, aber nicht immer durchdachte Entscheidungen zu treffen. In solchen Momenten kann das Bauchgefühl von Angst, Unsicherheit oder alten Erfahrungen überlagert werden.
Dies gilt auch für angstbehaftete Situationen, wie z. B. eine Prüfung. Vielleicht denken Sie, Ihre Intuition würde Ihnen einflüstern, die Prüfung abzusagen, weil Sie sich zu unwohl fühlen, oder Sie glauben, dass Sie ohnehin durchfallen. In diesem Fall ist Ihr Ratgeber allerdings eher Ihr innerer Schweinehund oder Angst.
Gut zu wissen: Die Psychologie betont, dass gerade in emotional aufgeladenen Situationen die Gefahr von Fehlurteilen steigt. Deshalb ist es wichtig, sich nicht ausschließlich auf spontane Eingebungen zu verlassen, sondern auch innezuhalten, die eigenen Gefühle zu reflektieren und gegebenenfalls eine zweite Meinung einzuholen.
Auf echte Angst sollten Sie hören
Unser Unterbewusstsein nimmt viele Informationen wahr, die wir nicht rational verarbeiten. Wenn Sie sich in Gegenwart eines Menschen besonders unwohl fühlen, auch wenn seine Absichten angeblich keine üblen sind, liegen Sie normalerweise richtig. Verlassen Sie die Situation sofort.
Praktische Tipps: So fördern Sie Ihre Intuition

Methoden zur bewussten Nutzung und Förderung des Bauchgefühls
| Methode | Beschreibung | Beispiel |
|---|---|---|
| Reflexion | Achtsamkeitsübungen und Selbstreflexion helfen dabei, das eigene Bauchgefühl besser wahrzunehmen und zu verstehen. Wer sich regelmäßig Zeit nimmt, in sich hineinzuhorchen und die eigenen Körperempfindungen bewusst wahrzunehmen, schärft damit die Fähigkeit, subtile Signale zu erkennen, die im Alltag oft übersehen werden. | Bei Entscheidungen halten Sie inne und fragen sich: „Wie fühlt sich diese Option für mich an?“ Diese bewusste Pause ermöglicht es, emotionale Reaktionen und körperliche Hinweise – etwa Unruhe oder ein Engegefühl in der Brust – differenziert zu betrachten. |
| Achtsamkeit | Die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers und der eigenen Emotionen ist somit ein wichtiger Schlüssel, um das Bauchgefühl nicht nur als spontanen Impuls, sondern als verlässliche Ressource in Entscheidungsprozessen zu nutzen. | Sie können Achtsamkeit gezielt trainieren, z. B. durch Meditation, Atemübungen oder das Führen eines Entscheidungs-Tagebuchs. Ein solches Journal kann Ihnen helfen nachzuvollziehen, wie sich frühere Entscheidungen angefühlt haben und welche Rolle Ihr Bauchgefühl dabei spielte. |
| Kombination von Intuition und Analyse | Eine ausgewogene Verbindung von Bauchgefühl und analytischem Denken führt zu fundierteren Entscheidungen. Während die Intuition oft blitzschnell eine Richtung vorgibt, liefert die rationale Analyse die notwendige Tiefe, um Risiken und Chancen abzuwägen. In der Praxis hat sich bewährt, beide Ansätze gezielt miteinander zu verknüpfen. | Beginnen Sie mit einer ersten Einschätzung aus dem Bauch heraus und prüfen Sie anschließend, wie sich diese Intuition mit den verfügbaren Fakten und Daten deckt. Das fördert nicht nur die Qualität Ihrer Entscheidungen, sondern vermeidet typische Denkfehler und kognitive Verzerrungen. |
Praktische Übungen und Tools für ein besseres Bauchgefühl im Alltag
Um das Bauchgefühl gezielt zu fördern, bieten sich verschiedene alltagstaugliche Methoden an:
- Eine bewährte Übung besteht darin, sich regelmäßig kleine Entscheidungsfragen zu stellen – etwa bei der Auswahl eines Gerichts im Restaurant oder bei der Planung des Tagesablaufs – und gezielt auf die erste innere Reaktion zu achten. Mit der Zeit lernen Sie so, die feinen Signale Ihres Körpers und Ihrer Psyche besser zu deuten.
- Auch das Visualisieren von Entscheidungsoptionen kann hilfreich sein: Stellen Sie sich vor, Sie hätten sich bereits für eine Möglichkeit entschieden, und beobachten Sie, wie sich diese Vorstellung körperlich und emotional anfühlt. Viele Menschen berichten, dass sie dadurch mehr Klarheit über ihre wahren Wünsche und Bedürfnisse gewinnen.
- Im beruflichen Kontext können Sie zudem strukturierte Entscheidungsbögen nutzen, die Raum für intuitive Einschätzungen lassen und diese anschließend mit rationalen Kriterien abgleichen. Solche Tools unterstützen dabei, das Bauchgefühl als festen Bestandteil in den Entscheidungsprozess zu integrieren, ohne die analytische Seite zu vernachlässigen.
Auswirkungen des Darms auf die Gesundheit
Die Darm-Hirn-Kommunikation beschreibt den bidirektionalen Informationsaustausch zwischen dem Verdauungstrakt und dem Gehirn. Diese Verbindung spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Die Bedeutung der Darm-Hirn-Kommunikation für die Gesundheit
- Die Darm-Hirn-Kommunikation ist ein komplexer Informationsaustausch zwischen Verdauungstrakt und Gehirn.
- Sie beeinflusst sowohl körperliche als auch psychische Gesundheitsaspekte.
- Ein funktionierendes Zusammenspiel fördert das Wohlbefinden und kann helfen, Stresssituationen besser zu bewältigen.
Funktionsweise der Darm-Hirn-Kommunikation
Über Nervenbahnen, insbesondere den Vagusnerv, sowie biochemische Botenstoffe wie Neurotransmitter und Hormone, tauschen Darm und Gehirn kontinuierlich Informationen aus. Das enterische Nervensystem (ENS) im Darm steuert dabei nicht nur Verdauungsprozesse, sondern sendet auch Signale an das zentrale Nervensystem.
Einfluss auf die körperliche Gesundheit
Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn reguliert wichtige Funktionen wie:
- Verdauung und Nährstoffaufnahme: Das Gehirn passt die Verdauung an den aktuellen Bedarf an.
- Immunsystem: Der Darm ist ein bedeutender Teil des Immunsystems und informiert das Gehirn über potenzielle Gefahren.
- Entzündungsreaktionen: Eine gestörte Kommunikation kann Entzündungen begünstigen.
Einfluss auf die psychische Gesundheit
Die Darm-Hirn-Kommunikation beeinflusst auch das emotionale Befinden. Veränderungen im Darm können Stress, Angst oder depressive Symptome verstärken. Umgekehrt wirken psychische Belastungen auf die Darmfunktion.
Sie profitieren von einer intakten Darm-Hirn-Kommunikation durch eine verbesserte Verdauung, ein stärkeres Immunsystem und eine ausgeglichene psychische Verfassung.
Auswirkungen von Darmbakterien auf die Hirnfunktion
Eine weitere faszinierende Wechselwirkung von Darm und Gehirn sind die Darmbakterien, auch als Darmmikrobiota bezeichnet. Dies beschreibt eine vielfältige Gemeinschaft von Mikroorganismen im Verdauungstrakt. Sie spielen eine bedeutende Rolle nicht nur für die Verdauung, sondern auch für die Funktion des Gehirns:
- Darmbakterien produzieren Neurotransmitter und beeinflussen das Immunsystem.
- Sie kommunizieren über die Darm-Hirn-Achse mit dem Gehirn.
- Ein gesundes Mikrobiom fördert Stimmung, Kognition und Stressbewältigung.
Wie Darmbakterien die Hirnfunktion beeinflussen
Darmbakterien kommunizieren über verschiedene Mechanismen mit dem Gehirn:
- Produktion von Neurotransmittern: Einige Darmbakterien stellen Botenstoffe wie Serotonin oder Gamma-Aminobuttersäure (GABA) her, die direkt die Stimmung und das Verhalten beeinflussen können.
- Modulation des Immunsystems: Darmbakterien regulieren Entzündungsprozesse, die sich auf die Gehirnfunktion auswirken können.
- Beeinflussung der Darm-Hirn-Achse: Über Nervenbahnen wie den Vagusnerv senden Darmbakterien Signale an das zentrale Nervensystem.
Mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit
- Stimmungsregulation: Ein ausgewogenes Mikrobiom kann zur Stabilisierung der Stimmung beitragen und Symptome von Angst oder Depression reduzieren.
- Kognitive Funktionen: Studien deuten darauf hin, dass Darmbakterien Lern- und Gedächtnisprozesse beeinflussen können.
- Stressreaktion: Die Mikrobiota kann die Reaktion auf Stress modulieren und somit das allgemeine Wohlbefinden fördern.
